Das lange Fronleichnams-Wochenende wurde vom Albersloher Kanu Club wieder für die alljährliche Vereinsfahrt genutzt. Diesmal ging es nach Niederkrüchten auf den Campingplatz Dilborner Mühle, wo in Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt übernachtet wurde und drei Shelter einen überdachten schattigen Platz für gemeinsame Mahlzeiten und gemütliches Zusammensitzen boten.
Mit dabei waren 35 Vereinsmitglieder, mit einer beachtlichen Altersspannbreite von zwei Monaten bis 82 Jahren. Dies zeigt sehr schön, dass Paddeln ein Sport für Jung und Alt ist. Der Jüngste war zugegebenermaßen nicht mit auf dem Wasser, aber alle anderen Kinder, von denen die Kleinsten noch nicht mal in den Kindergarten gehen, konnten mindestens eine Tour im Zweierkajak oder Canadier mitmachen. Alle Touren waren zudem so geplant, dass es kürzere Teilstrecken gab und man an den Pausenstellen aufhören konnte, wenn die Ausdauer nicht für die ganze Strecke ausreichte.
War Mittwoch lediglich Anreise- und Aufbautag, so stand am Fronleichnams-Donnerstag nach dem gemeinsamen Frühstück direkt die erste Paddeltour auf der Niers an. Los ging es an der Schraveler Mühle und von dort für alle bis zum Mittagsziel in Weeze, wo gemeinsam Mittag gemacht wurde. Für einige war hier nach 8 km Schluss. Sie konnten dank Auto-Shuttle-Service von Astrid und Helmut von dort gleich zurück zum Campingplatz fahren, während es für die anderen noch 6 km weiter bis zum Ausstieg beim Fährhaus Jan an de Fähr ging, wo Astrid und Helmut mit den Autos und Bootsanhänger für die Heimfahrt warteten.
Zurück am Campingplatz gab es erst einmal Kaffee und Kuchen sowie ein bisschen Zeit, sich etwas zu erholen. Danach ging es an die Vorbereitungen für das Abendessen. In einer richtig großen Pfanne wurde auf dem Hockerkocher Geschnetzeltes zubereitet, Reis, Spätzle und eine Alternative zum Geschnetzelten köchelten auf dem Gasherd, und Gemüse wurde als Rohkostsnack geschält und geschnippelt. Dank vieler Hände war das Essen schnell fertig und auch die Tische gedeckt, an denen die Vereinsmitglieder an einer langen Tafel das Abendessen genossen. Nach dem Essen wurde flugs gespült, um dann den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Das Programm den nächsten Tagen sah ähnlich aus.
Nach dem Frühstück hieß es am Freitag, schnell Paddelsachen packen und in die Autos einsteigen, um zum Einstieg zu fahren, doch in der vorfreudigen Eile wären dabei fast Karin und Linus auf dem Campingplatz vergessen worden, und das gerade an Karins Geburtstag! Glücklicherweise wurden die beiden noch rechtzeitig eingesammelt und nach einer 45-minütigen Autofahrt war man an der Einstiegsstelle an der Erft. Kleine Highlights - nicht nur für das Geburtstagskind - gab es dann eher auf der zweiten Teilstrecke nach der Mittagspause beim Wehr an der Eprather Mühle, wo sich große LKW dicht am Bootsanhänger vorbei in eine enge Durchfahrt zwängten. Während einige Vereinsmitglieder nach der Mittagspause wieder zum Campingplatz fuhren, erwartete die anderen nach ein paar Kilometern zunächst das Schlauchwehr Selikum, welches aufgrund des niedrigen Wasserstands nach sorgfältiger Sichtung durch die erfahrenen Trainer Alex und Peter von den meisten - wenn auch mit viel Schwung und möglichst wenig Höhenangst - gefahren werden konnte. Im weiteren Verlauf gab es dann noch die Slalomstrecke an der Römerbrücke. Dort konnte fleißig geübt werden. Lennard wechselte hier seine Mitpaddlerin Lisa im Zweier gegen ihre Mutter aus und ermöglichte Karin zum Geburtstag eine rasante und spritzige Tour in der Slalomstrecke. Nach dem Spaß in den Wellen wurde die Fahrt auf der Erft bis zu ihrer Mündung in den Rhein fortgesetzt, wo die Paddler von den Autofahrern und einigen anderen winkend begrüßt wurden, bevor die Boote beim Ziel im Neusser Sporthafen angelandet und auf den Hänger geladen wurden. Abends gab es für Karin, die allen anlässlich ihres Geburtstagssekt und andere Getränke ausgab, noch ein Geburtstagsständchen.
Am Samstag ging es auf die Wurm, die sehr begradigt und mit hohen Grasufern landschaftlich vielleicht nicht ganz so ansprechend ist, was eine Reihe an kleineren Sohlgleiten aber wieder wett macht. Nach dem Einstieg bei der Wasserburg Schloss Trips kam gleich schon die schwierigste Stelle: eine Sohlgleite, bei der aufgrund des niedrigen Wasserstands viele Steine rausschauten, so dass man gezwungen war zickzack zu fahren. Das war für einige noch nicht so erfahrene Paddler ein wenig herausfordernd, wie sich herausstellte. Alex hüpfte also kurzerhand ins Wasser und schickte die an Steinen "gestrandeten" Paddler wieder auf die richtige Route. Im weiteren Verlauf gab es dann noch weitere Sohlgleiten, die aber meist einfach gerade runtergefahren werden konnten und allen viel Spaß machten.
Für einige Vereinsmitglieder war die Vereinsfahrt nach dieser Paddeltour leider schon vorbei, für sie hieß es Packen, Zelt abbauen und auf die Autobahn.
Die verbleibenden 14 Vereinsmitglieder blieben noch bis Sonntag. Nach dem Frühstück ging es für eine flotte Tour 12 km auf die Rur (die ohne "h"! ;-)). Danach wurden die Shelter, "Küche" etc. abgebaut und alles in den Autos verstaut, und dann ging es auch für sie zurück nach Albersloh.
Super Wetter, erstklassige Organisation durch Familie Walkowski, gute Stimmung bei Jung und Alt und viele tatkräftige Hände bei den jeweils anstehenden Arbeiten wie Kochen, Spülen, Abtrocknen, Kaffee kochen, Brötchen holen, Tisch decken, Auto fahren etc. haben die Vereinsfahrt zu einem tollen gemeinschaftlichen Erlebnis gemacht. Vielen Dank an alle!